Der Irische Osteraufstand von 1916 – 3 Fragen, 3 Antworten (Teil 3)

Interview von Jürgen Schneider mit dem irischen Schriftsteller Liam Mac Cóil

Jürgen Schneider: Wenden wir uns James Joyce zu, über seinen Text ›Der Tag des Pöbels‹ hinaus, den er im Oktober 1901 schrieb und in dem es heißt: » Als das Irish Literary Theatre sich (…) den Trollen unterwarf, hat es die Leine, die es mit dem Fortschnitt verband, durchschnitten.«1 Im letzten Teil von Finnegans Wake, seiner großen »Acomedy of letters«, in der Joyce das Englische dekonstruiert, um ein » panorama of all flores of speech« zu schaffen und in dem der »Eireweeker« mehr ist als nur der Earwicker, dem wir im gesamten Text begegnen – der »Eireweeker« ist der Osteraufstand von 1916.

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Der Irische Osteraufstand von 1916 – 3 Fragen, 3 Antworten (Teil 2)

Interview von Jürgen Schneider mit dem irischen Schriftsteller Liam Mac Cóil

Jürgen Schneider: Die Irish Citizen Army (ICA) entstand aus dem Kampf zwischen Arbeitern und Unternehmern während der Großen Aussperrung von 1913 – die erste europäische Arbeitermiliz. Der Schriftsteller Sean O’Casey war eines der bekanntesten Mitglieder dieser Organisation. Als James Connolly, Sozialist und Internationalist, der das legendäre Transparent mit der Aufschrift »We Serve Neither King Nor Kaiser But Ireland« an der Liberty Hall in Dublin anbringen ließ, 1914 Kommandant der ICA wurde, ließ er niemanden in Zweifel über seine Intentionen. Er hatte beschlossen, dass – falls es notwendig sein sollte – die Citizen Army allein einen Aufstand wagen würde in der Hoffnung, den militanteren Flügel der Irish Volunteers auf den Weg der Revolte zu bringen. Die Mitglieder des Militärrates der Irish Republican Brotherhood (IRB) sprachen schließlich mit ihm (es heißt, Connolly sei zu diesem Zweck »entführt« worden) und weihten ihn in ihre Auftstandspläne ein. Connolly versicherte, er werde keinen Alleingang unternehmen. Er wurde Mitglied der IRB und in deren Militärrat aufgenommen.

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Der Irische Osteraufstand von 1916 – 3 Fragen, 3 Antworten (Teil 1)

Interview von Jürgen Schneider mit dem irischen Schriftsteller Liam Mac Cóil

Jürgen Schneider: Warum haben die Aufständischen des Osteraufstandes von 1916 ihre Feindschaft gegenüber dem Imperialismus auf Englisch Ausdruck verliehen, obwohl die meisten ihrer Anführer Irisch sprachen und auf Irisch schrieben? Ihre Proklamation, die mit den Worten „Im Namen Gottes und toter Generationen“ beginnt und die Patrick Pearse auf den Stufen des Dubliner Hauptpostamtes vortrug, war ebenfalls in englischer Sprache verfasst, bis auf die ersten Worte: „POBLACHT NA H EIREANN“.

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Irland Almanach I. (Schwerpunkt: Krieg und Frieden)

Irland Almanach I. (Schwerpunkt: Krieg und Frieden)

Münster: Unrast Verlag, 1999.
Herausgeber und Übersetzer von Ciaran Carson, Paul Durcan, Michael Longley, Liam Mac Coil und James Kerr

Literature without Frontiers. Irish Literary Translation in the European Context/Litríocht gan Teorainn. An tAistriú Litheartha Eireannach i gComhtéacs na hEorpa. Report presented to the Arts Council and Roinn na Gaeltachta

Literature without Frontiers. Irish Literary Translation in the European Context/Litríocht gan Teorainn. An tAistriú Litheartha Eireannach i gComhtéacs na hEorpa. Report presented to the Arts Council and Roinn na Gaeltachta.

Dublin: Privatdruck, 1990.
Autor (mit Michael Cronin und Liam Mac Cóil)

Die Studie führte zur Gründung von Ireland Literature Exchange (ILE), jener Institution, die bis heute (unter dem Namen Literature Ireland) die Übersetzung irischer Literatur in andere Sprachen fördert.